Das komplette Repertoire
für No-Limit Hold’em
Bei Cashgames mit großen bis sehr großen Stacks stehen jedem
Spieler viele Möglichkeiten zur Verfügung, den Pot zu gewinnen. Grundsätzlich
ist es bei No-Limit Hold’em aber zunächst schwer, eine gute Hand zu treffen,
mit der man um seinen gesamten Stack spielen will. Gerade deshalb wird beim
Cashgame mit großen Stacks viel geblufft und semigeblufft, um Spieler mit
mittelmäßigen Händen oder sehr tighte Spieler aus dem Pot zu vertreiben.
Doug Hull, einst Schüler des renommierten Pokertheoretikers
Ed Miller, hat in seinem Handbuch der
Poker-Moves (Originaltitel: Poker Plays You Can Use) alle Situationen
zusammengetragen, in denen man günstige Konstellationen ausnutzen und seinen
Gegner aus dem Pot drängen kann. Anhand vieler Beispielhände aus seiner eigenen
Praxis illustriert er, an welchen Stellen sich erfolgversprechende Bluffs
bieten und wie man diese maximal zu seinem Vorteil ausschöpft.
Zur didaktischen Methode Hulls gehört ein Symbolsystem, mit
dem die Motive kategorisiert werden, die in der jeweiligen Situation zutreffen.
Dies ist einer der ganz besonderen Aspekte dieses Buchs, der diesem einen
außerordentlichen Mehrwert gegenüber anderen Pokerbüchern verschafft. Außerdem
benennt Hull die gegnerischen Schwächen, die auf diese Weise konkret ausgenutzt
werden. Dieser Teil macht etwa zwei Drittel des Buchs aus, und dies zeigt, dass
das Geld bei No-Limit Hold’em mit großen Stacks auf diese Weise gewonnen wird.
Hulls Ansatz wäre aber unvollständig, wenn er sich nicht
auch um die weiteren Punkte kümmern würde, die den erfolgreichen Pokerspieler
ausmachen. Viele zusätzliche Beispielhände behandeln die Gewinnmaximierung, wie
und wann man gute Folds macht und die richtige Spielweise in gereraisten Pots,
sodass sich ein komplettes Gesamtpaket für die Praxis des ambitionierten
Spielers ergibt.
Die große Stärke von Hulls Buch liegt darin, dass er diese im
Grunde nicht neuen Spielzüge sehr gut strukturiert und erklärt und so jedem
ehrgeizigen Spieler die Möglichkeit gibt, diese in sein Repertoire aufzunehmen.
Mit den 24 Aufträgen, die das Buch abschließen, schließt sich der didaktische
Kreis. Jetzt ist es an der Zeit, das theoretisch Erlernte sukzessive in die
Praxis des Lesers einzuführen und dort zu verankern.
Dies geht nicht auf einen Schlag, sondern nur schrittweise,
und dafür sind die vorgegebenen Aufträge eine gute Herangehensweise. Hat man
das gesamte Programm durchgearbeitet und verinnerlicht, ist man definitiv ein
besserer Pokerspieler.
Mit seinem Handbuch
der Poker-Moves hat Doug Hull ein Buch vorgelegt, von dem vor allem
Neueinsteiger und leicht fortgeschrittene Spieler sehr profitieren können. Für
alle anderen bietet sein in diesem Jahr erschienenes und damit hochaktuelles
Werk die Möglichkeit, ihr Spiel einer Prüfung zu unterziehen und ihr Repertoire
vielleicht um den ein oder anderen Move zu erweitern.
Genau aus diesem Grund gehört Hulls Buch in das Regal eines
jeden ambitionierten Pokerspielers. Ein regelmäßiger Blick in dieses äußerst
gut strukturierte Werk lohnt sich immer, schließlich ist das Handbuch der Poker-Moves die komplette
Sammlung aller Spielzüge bei No-Limit Hold’em.